Dreiteilige Online-Fortbildungsreihe für Lehrkräfte aus Brandenburg: Prävention von Online-Radikalisierung
Inhalte
In der dreiteiligen Praxisqualifikation geht es um die präventive Arbeit im Bezug auf Rechtsextremismus,
Verschwörungsglaube und menschenfeindliche Inhalte wie Antisemitismus und Antifeminismus in analogen und
digitalen Räumen. Einerseits werden der Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit im pädagogischen Kontext und
Handlungsoptionen thematisiert. Andererseits wird besprochen, wie rechtsextreme und antisemitische Akteur_innen in
digitalen Räumen junge Menschen ansprechen und dort Diskriminierung, Desinformation und Propaganda verbreiten.
Anschließend werden praktische pädagogische Zugänge und Lernmethoden vorgestellt, ausprobiert und diskutiert mit
dem Ziel, diese in die eigene pädagogische Praxis zu integrieren.
Alle Teilnehmenden erhalten nach vollständiger Teilnahme ein Weiterbildungszertifikat.
Sitzung 1: Desinformation und Hate Speech
- Grundlegende Funktionsweisen sozialer Medien und Mechanismen hinter Desinformation
- Rolle von Social Media bei antidemokratischen Radikalisierungsprozessen
- Pädagogische Handlungsansätze und Lernmethoden ausprobieren
Sitzung 2: Antisemitismus und Verschwörungsnarrative
Seit der Corona Pandemie erfahren auch Verschwörungserzählungen verstärkt Aufmerksamkeit. Gerade über Social Media Plattformen verbreiten sie sich rasant und bieten schnelle und einfache Erklärungen bei relevanten politischen Ereignissen. Auch wenn sie oft auf den ersten Blick albern oder Lustig daherkommen, verbergen sich hinter ihnen aber immer antisemitische und antidemokratische Weltbilder, die häufig auch eine Nähe zu Rechtsextremen Weltbildern haben.
In dieser Sessions wird aufgezeigt, welche Funktion Verschöwrungsnarrative haben, welche psychosozialen Bedürfnisse sie bedienen und weshalb sie Antisemitismus vorschub geben. Darüber hinaus werden pädagogische Zugänge und Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt und diskutiert.
Sitzung 3: Die extreme Rechte online – Antifeminismus als Einstiegstor
Die extreme Rechte hat ihre Auftritte in Social Media professionalisiert und spricht dort strategisch neue Zielgruppen an. Gerade Jugendliche werden durch zugeschnittene Formate gezielt angesprochen und sollen so ideologisiert werden. Beliebte Lifestyleformate und ein cooles professionalisiertes Auftreten verleihen den Akteuren Reichweite und Authentizität. Rechtsextreme Codes und Einstellung fließen so subtil ein und Diskursräume werden nach und nach verschoben.
Ein wichtiges Einstiegstor in rechte Weltbilder sind antifeministische Einstellung, die an bestehende Rollenbilder anknüpfen. Selbsternannte „Life Coaches“ und “Tradwifes” bieten auf Social Media eine Vorbildfunktion für Jugendliche, die auf der Suche nach identifikationsfiguren sind. Sie nutzen dabei gezielt Verunsicherungen bei jungen Menschen aus und versuchen so, patriarchale und antifeministische Einstellung bei Jugendlichen zu implementieren. Dabei stellen sie oft den Einstieg in rechte online Subkulturen dar.
In dieser Session behandeln wir verschiedene Methoden und pädagogische Zugänge, über die Jugendliche für rechte und antifeministische Auftritte sensibilisiert werden können.
Flyer der Fortbildungsreihe zum Download
Anmeldung:
Hier geht es direkt zur kostenfreien Online-Anmeldung: (https://pretix.eu/medialepfade/antianti/).
Bei Fragen schreiben Sie uns bitte eine Mail (wirsindantianti@medialepfade.org) oder
rufen Sie uns an (030/55273140).
Kostenfreie Anmeldung hier: