Antifeminismus

Antifeminismus ist die gezielte, teils organisierte Abwehr von emanzipatorischen Kämpfen und feministischen Errungenschaften. Die Verteidigung von hierarchischen Geschlechterrollen, konservativen Werten, Männlichkeitsidealen und der heterosexuellen Kleinfamilie sind dabei zentrale Themenfelder und Ziele. Antifeminismus ist nicht das gleiche wie Misogynie, Queerfeindlichkeit oder Sexismus, sondern der ideologische Nährboden dieser Diskriminierungsformen. Antifeminismus ist in verschiedenen Milieus vertreten und kann in seiner Erscheinungs- und Ausdrucksform sehr variieren. Vor allem als Strategiefeld extrem rechter Mobilisierung (v.a. online) und in Online- und Memekulturen (z.B. Imageboards, Foren, Gamingszene) fungiert Antifeminismus oftmals als Radikalisierungsfaktor und als erster Berührungspunkt mit extrem rechten Gedankengut. Antifeminismus ist in hohem Maße anschlussfähig für antidemokratische und antimoderne Einstellungen. Als Brückenideologie dient er oft als Einstiegstor in andere Ideologien der Ungleichwertigkeit. Besonders junge Männer kommen über Antifeminismus mit extrem rechten Onlineforen in Berührung. Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus verbinden sich dort zu einem geschlossenen völkischen Weltbild, das bis zur Verherrlichung und Legitimierung von Gewalttaten reicht.

[https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/267942/frauenfeindlich-sexistisch-antifeministisch; https://www.gwi-boell.de/de/2019/05/03/antifeminismus-macht-rechte-positionen-gesellschaftsfaehig]