Fortbildungen

Kurzbeschreibung

 

Zielgruppe

pädagogische Fachkräfte, Sozialarbeiter_innen, Interessierte

Dauer

3h – 6h, nach Absprache auch individuell anpassbar

Ziele:

  • Die Teilnehmenden wissen um Antisemitismus als gesellschaftliche Machtstruktur.
  • Die Teilnehmenden kennen die Geschichte und Entwicklung antisemitischer Bilder.
  • Die Teilnehmenden kennen Codierung und Chiffrierung von Antisemitismus und wissen um die Aktualität des Problems.
  • Die Teilnehmenden können latent antisemitische Einstellungen bei Jugendlichen in der pädagogischen Arbeit erkennen.
  • Die Teilnehmenden können präventiv und reaktiv Antisemitismus in ihrer Praxis behandeln und können sowohl vermitteln als auch in antisemitische Aussagen intervenieren.

Inhalt:

Die Fortbildung startet zunächst mit einem inhaltlichen Einstieg durch eine Wissensabfrage und Austausch mit Standogramm zum Themenkomplex. Darauf folgt ein erster Input zum  Phänomen, einer Arbeitsdefinition, aktueller Verbreitung und der gesellschaftlichen Relevanz. Darauf aufbauend wird die Entstehungsgeschichte des Antisemitismus, Wandel und Kontinuitäten mittels einer Zeitstrahl-Methode thematisiert. Die Methoden werden anschließend auf einer Metaebene für die eigene pädagogische Praxis besprochen. 

Anschließend wird der Fokus auf aktuelles Auftreten von Antisemitismus online gelegt. Dabei werden den Teilnehmenden die Online-Lebenswelten Jugendlicher näher gebracht und  Radikalisierungsmarker besprochen. Zum Abschluss werden praktische Methoden vorgestellt und präventive pädagogische Zugänge vorgestellt. Auch eine beispielhafte Fallbearbeitung ist möglich. 

Hintergrund: 

Antisemitische Einstellungen erleben Konjunktur, der VBRG zählt 2022 eine Vervierfachung antisemitischer Angriffe im Vergleich zum Vorjahr. Neben den Angriffen gibt es breite Zustimmungswerte zu antisemitischen Einstellungen, welche häufig codiert und chiffriert auftreten. Auch online findet sich codierter Antisemitismus, doch die vermeintliche Anonymität des Internets führt auch zu einer Häufung explizit antisiemitischer Inhalte. Insgesamt ist das Internet damit ein zentraler Verbreitungsraum für Antisemitismus. Dieser ist dabei ein Milieu-übergreifendes Phänomen. Sowohl verschwörungsideologische Akteur_innen, Islamist_innen als auch die extreme Rechte bespielen Social Media mit antisemitischen Erzählungen und schüren ein altbekanntes Feindbild. Dabei knüpfen sie an historische und gesellschaftlich verbreitete Bilder an. Junge Menschen kommen in ihrer Nutzung mit diesen Inhalten in Kontakt und können diese häufig nicht richtig einordnen. Dabei werden jedoch subtil menschenfeindliche Inhalte vermittelt und führen in ihrer Konsequenz auch zu gewaltvollen Angriffen.

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