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Workshop: Fakt oder Fake? Desinformation entschlüsseln, den Durchblick behalten – 12-14 Jahre


Kurzbeschreibung

Die Teilnehmenden lernen im Workshop die Phänomene Fake News und Desinformation zu verstehen und  zu erkennen, wenn sie ihnen im Internet begegnen.  Im Anschluss lernen sie Handlungsoptionen dagegen kennen und probieren diese aus.

 

Altersgruppe

12-14 Jahre

Dauer

4 h oder 6 h

Ziele

Die Teilnehmenden …

  • … verstehen, wie Meinungsbildung online funktioniert und wie ihre eigene Mediennutzung ihre Sicht auf die Welt beeinflusst.
  • … lernen, Fake News und Desinformation zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.
  • … entwickeln erste Strategien, um digitale Informationen und Quellen im Netz auf ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen.
  • … erkennen, dass Desinformation und menschenverachtende Inhalte im Netz Teil politischer Strategien sein
  • können, die demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.
  • … stärken ihre Medienkompetenz durch aktive Medienproduktion

Inhalte

Der Workshop richtet sich an 7. und 8. Klassen und orientiert sich an den medialen Lebenswelten der Jugendlichen. Es verfolgt einen handlungsorientierten, interaktiven Ansatz, der Gruppenarbeit, spielerische Elemente und Reflexion miteinander kombiniert.
Nach einer spielerischen Einführung reflektieren die Jugendlichen ihre Social-Media-Erfahrungen und diskutieren, welchen Quellen sie vertrauen. In einem “Barometer”-Spiel lernen sie, zwischen Meinungsäußerungen, Fakten und Desinformation zu unterscheiden, und wenden dieses Wissen in einer angeleiteten Blitzrecherche an, bei der sie Online-Quellen kritisch hinterfragen.

Im Kern des Workshops steht die Analyse von TikTok-Videos zu einem aktuellen Nachrichtenereignis, der Veröffentlichung des Abschlussberichts des Weltklimarats. Unter den verschiedenen Beiträgen befinden sich auch Videos mit Desinformation. Die Teilnehmenden vergleichen, wie sich Darstellungsweisen, Sprache, Musik und visuelle Gestaltung unterscheiden. Sie erarbeiten Merkmale von Desinformation und diskutieren deren Absichten und gesellschaftliche Folgen.

Anschließend nehmen die Teilnehmenden in Kleingruppen verschiedene Medienrollen ein – von Boulevardmedien über öffentlich-rechtliche Nachrichten bis hin zu rechten Meinungsplattformen – und produzieren einen Kurzvideo-Bericht zu einem fiktiven Ereignis. Dabei setzen sie passend zum Stil der Berichterstattung bewusst die zuvor erarbeiteten Gestaltungsmittel ein.

Der Workshop endet mit der gemeinsamen Entwicklung von Handlungsstrategien zum Umgang mit Desinformation im Alltag und im digitalen Raum.

Hintergrund

In der Projektarbeit von AntiAnti zeigt sich zunehmend, dass menschenverachtende Narrative bereits bei Schüler*innen in der Altersgruppe der 12- bis 14-Jährigen präsent sind.
Inhalte, die Vorurteile und Hass fördern, werden teilweise unbewusst übernommen, teils aber auch gezielt in sozialen Medien geteilt. Besonders Plattformen wie TikTok, die durch kurze, unterhaltsame Videos und algorithmisch gesteuerte Inhalte gekennzeichnet sind, haben einen starken Einfluss auf die Meinungsbildung junger Menschen. Jugend-
liche konsumieren diese Inhalte oft unkritisch und ohne die Fähigkeit, zwischen vertrauenswürdigen Informationen und manipulativen Botschaften zu unterscheiden.

Die Shell Jugendstudie 2024 zeigt, dass Jugendliche selbst ein starkes Bedürfnis nach mehr Information und Orientierung im Umgang mit sozialen Medien äußern. Schulen werden als Orte der Aufklärung und Begleitung im digitalen Raum zunehmend wichtiger. Pädagogische Fachkräfte berichten jedoch häufig von Unsicherheiten im Umgang mit Desinformation und demokratiefeindlichen Inhalten im Netz.

Der Workshop setzt hier an: Er zeigt Wege der Kompetenzvermittlung an Jugendliche, Quellen kritisch zu hinterfragen, die Mechanismen sozialer Medien zu verstehen und menschenverachtende Narrative im Netz zu erkennen.