Inhalte:
Muslimisches Leben ist vielfältig, doch in der öffentlichen Wahrnehmung dominieren oft einseitige Darstellungen und Stereotype. Im ersten Teil des Workshops setzen sich die Teilnehmenden mit dieser Vielfalt auseinander: Welche muslimischen Identitäten und Lebensrealitäten gibt es? Welche Vorbilder prägen das Bild von Muslim*innen in der Öffentlichkeit und auf Social Media? Gleichzeitig reflektieren sie, wie der Islam medial dargestellt wird und welche Rolle antimuslimischer Rassismus dabei spielt.
Im zweiten Teil des Workshops geht es um Islamismus als demokratie- und menschenfeindliche Ideologie, die religiöse Werte für politische Zwecke instrumentalisiert. Die Teilnehmenden lernen zentrale Narrative und Mechanismen islamistischer Strömungen kennen und untersuchen, wie diese mit anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zusammenhängen. Ein besonderer Fokus liegt auf islamistischen Auftritten in sozialen Netzwerken: Wie werden junge Menschen angesprochen? Welche Strategien nutzen islamistische Gruppen, um ihre Ideologie zu verbreiten? Schließlich diskutieren die Teilnehmenden, welche Handlungsmöglichkeiten es gibt, um sich on- und offline gegen Islamismus und antimuslimischen Rassismus zu positionieren
Hintergrund:
Social Media ist ein zentraler Bestandteil der Lebenswelten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Plattformen dienen dabei nicht nur der Unterhaltung und des Kontakts unter Freund*innen, immer mehr fungieren sie auch als Ort für Nachrichten, Informationsquellen und Orte des Austauschs und Meinungsbildung. Influencer*innen und Social Media Trends bekommen dadurch eine wichtige Rolle im Alltag junger Menschen. Auch islamistische Akteur*innen sind sich des Potenzials bewusst, das Social Media liefert. Durch Social Media lässt sich der Resonanzraum für die eigenen, menschenfeindlichen Inhalte massiv vergrößern und es können Zielgruppen angesprochen werden, die auf herkömmlichen Wegen nicht erreicht werden. Islamistische Akteur*innen nutzen darum bewusst die Logiken und Algorithmen auf Social Media, folgen Trends, setzen sie selbst, und werden Influencer*innen. Die Auftritte professionalisieren sich dabei kontinuierlich und haben online eine beträchtliche Größe. So kommen Jugendliche in ihrer alltäglichen Nutzung mit islamistischen Ideologien in Kontakt.