Neue Rechte

Die sogenannte Neue Rechte ist gar nicht so neu. Diese rechtsextreme Strömung bezieht sich direkt auf Vertreter_innen der Konservativen Revolution in der Weimarer Republik, die ihrerseits als Wegbereiter_innen des Nationalsozialismus gelten. Wieder an Fahrt aufgenommen haben die Ideen in Frankreich und Deutschland der 1960er Jahre, wo sie als Erneuerungsbewegung mit strategischer Abgrenzung zum Faschismus und Nationalsozialismus in Erscheinung getreten sind. Vertreter_innen der Bewegung betrachten sich selbst als Avantgarde einer Kulturrevolution gegen den liberal-demokratischen Staat. Ein zentrales Merkmal der sogenannten Neuen Rechten ist die Aneignung neuer Begriffe im Rahmen einer Intellektualisierung rechtsextremer Einstellungen. Das Konzept des Ethnopluralismus beispielsweise ersetzt den Begriff „Rasse“ durch „Kultur“, während es im Kern dieselbe Abwertung beinhaltet. Als Jugendorganisation der Bewegung richtet sich die Identitäre Bewegung mit einer umfangreichen Medienstrategie mit ihren politischen Inhalten an junge Menschen.

Die  „neue“ Rechte – eine Selbstbezeichnung – will sich von der „alten“ abgrenzen und beruft sich auf die sogenannte „Konservative Revolution“ – rechtsnationale Intellektuelle aus der Vor- und  Zwischenkriegszeit, die  als Vordenker des Nationalsozialismus gelten.  Die „neue“ Rechte steht für Flüchtlingsfeindlichkeit, Antifeminismus, Islamfeindlichkeit, Homo- und Transfeindlichkeit und ist in Teilen antisemitisch. Zentral ist für die „neuen“ Rechten der digitale Raum. Die AfD hat bspw. auf Facebook mehr „Likes“ als alle demokratischen Parteien. Jüngere Interessent*innen werden von der rechtsextremen Identitären Bewegung (IB) mit zeitgemäßen und gut produzierten Videos bedient. Dazu kommen Junge Freiheit und Compact.