Beim „Großen Austausch“ handelt es sich um einen rechtsextremen,antisemitischen und rassistischen Verschwörungsmythos. Dieser behauptet die Existenz eines Planes, der die Ansiedlung von Muslim*innen und nicht-weißen Menschen in wahlweise den USA, Europa oder Deutschland vorsieht, damit diese die „heimische“ Bevölkerung bzw. das „Volk“ durch ihre Überzahl oder durch eine ethnische und kulturelle „Vermischung“ mittelfristig ersetzen, vernichten oder austauschen würden. Hinter dem Plan stünden im Geheimen agierende Mächte, zusammengesetzt aus Jüd*innen und der wirtschaftlichen sowie politischen „Elite“. Dieser Verschwörungsmythos dient oft als Motivation für rechtsextremen Terrorismus. Der rechtsextreme Attentäter von Christchurch, der 2019 in Neuseeland 51 Menschen ermordete und viele weitere verletzte, nannte sein Manifest entsprechend „The Great Replacement“. In Deutschland findet dieser Verschwörungsmythos auch Anklang: Der Attentäter von Halle im Jahr 2020, Vertreter*innen der sogenannten Neuen Rechten wie die Identitäre Bewegung und Mitglieder der Partei Alternative für Deutschland (AfD) beziehen sich auf ihn.