Grundsätzlich ist ein Algorithmus ein strukturiertes Problemlösungsverfahren. Heutzutage stecken Algorithmen hinter der Steuerung verschiedenster Programme und werden meist geheim gehalten. Algorithmen kommen auch in den sozialen Medien als Empfehlungssystem zum Einsatz und beeinflussen zum Beispiel, was in einem persönlichen Feed vorgeschlagen und priorisiert wird. Algorithmen können dafür genutzt werden, das Nutzungsverhalten der User*innen zu beobachten und zu beeinflussen. In den Sozialen Medien verstärken Algorithmen vor allem Inhalte, die viele Interaktionen (Engagement) erhalten, wie Views, Likes und Kommentare, weil der Algorithmus dann davon ausgeht, dass diese Inhalte viele Menschen interessieren. Oft sind das emotional vorgetragene und/oder polarisierende Beiträge und Themen. Da Algorithmen in der Regel nicht nach hilfreichen und toxischen Inhalten unterscheiden, wird so auch die Verbreitung von HateSpeech, Desinformationen und Verschwörungserzählungen gestärkt, denn sie folgen der Aufmerksamkeitsökonomie – selbst,
wenn Interaktionen aus Empörung oder Gegenrede bestehen. Das bedeutet auch, dass rassistische, antisemitische oder diskriminierende Kommentare oder Inhalte innerhalb von algorithmischen Logiken viel Aufmerksamkeit generieren. Entweder, weil sie unterstützt, geliked und geteilt werden oder weil sich eine große Welle an Widerspruch in den Kommentarspalten bildet. Durch diese vermehrte Interaktion sind diese Inhalte dann sichtbarer und verbreiten sich schneller.